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Beginnender
DSL Boom - Chancen und Risiken für den elektronischen
Vertrieb
Der DSL Boom kommt langsam in Gang: Anbieter und
Online-Provider vermarkten die Technik konsequent:
Laut Quartalsbericht vom März 2003 der Dt. Telekom
AG wurden bereits über 3,4 Mio DSL-Anschlüsse
eingerichtet, bei 42 Mio. Gesamtnutzern des Internet
in Deutschland.
Die Breitbandtechnologie DSL (Digital Subscriber
Line) hat es bereits in den Stichproben-Warenkorb
des statistischen Bundesamtes in Wiesbaden geschafft
und damit - zusammen mit der Digitalkamera - die
elektrische Schreibmaschine und den Diaprojektor
verdrängt. Doch was bringt diese neue Technologie
den fast dreieinhalb Millionen Angeschlossenen,
wer sind die Nutzer von DSL und was bedeutet dies
kurz- und mittelfristig für den elektronischen
Vertrieb?
Wer surft jetzt und mittelfristig
mit DSL?
Bei DSL handelt es sich um
ein innovatives technisches Produkt mit einem
relativ hohen Einstiegspreis: Es ist deshalb davon
auszugehen, dass bei den jetzigen Nutzern - analog
zum Internetboom der Neunziger Jahre - die technikbegeisterten
jungen Männer mit höherer Bildung und höherem
Einkommen (noch) überwiegen. Für die derzeit zweite
und die kommende dritte Phase der Marktdurchdringung
ist ein klassischer Ablauf zu erwarten: Nach den
"Trendsettern" bzw. "Innovators" sind nun die
"Early Adopters" angesprochen; danach folgt der
frühe Massenmarkt. Allerdings dürften zukünftig
auch viele Internetneueinsteiger direkt DSL kaufen
und damit vertriebstechnisch eine neue, anspruchsvolle
Zielgruppe bilden. (Quellen: W3B,
Frost&Sullivan,
Nielsen).
Was
bedeutet dies für Ihre Strategie?
Zunächst
ist zu klären, wie relevant das Segment der aktuellen
und zukünftigen DSL-User innerhalb der Zielgruppen
im elektronischen Vertrieb sind? Chancen, die
die technische Innovation als solche mit sich
bringt, sind ebenfalls abzuklären: Handelt es
sich um ein geschwindigkeitskritisches Angebot?
Lässt sich das Produktportfolio bzw. lassen sich
Inhalte mit Breitband- und Streamingtechnologie
ergänzen oder gar erweitern? Und natürlich vorrangig
die Frage: Sind Markenwerte vorhanden, die geschwächt
oder gestärkt werden können? Wer trotz der vom
Internetprovider propagierten Geschwindigkeit
warten muss, erfährt Frustration. Dies fällt dann
auf Marken zurück, bei denen "Zuverlässigkeit"
sowie "Dynamik und Performance" eine große Rolle
spielen - wie z.B. bei Finanzdienstleistern oder
Informationsmedien.
Mehr Breitbandsurfer
erfordern einerseits "serverseitig" mehr Leistung
und entsprechende Leitungskapazitäten. Umgekehrt
könnten für Entwickler und Designer die Optimierung
der Datenmenge wegfallen, die oftmals als gestalterische
Beschränkung empfunden wurde. Möglich wäre ein
komplexeres Design mit mehr Bewegung und Sound,
bis hin zur gestalterischen Annäherung an das
Fernsehen sowie mehr Funktionalitäten, selbstverständlich
in Abhängigkeit von der Systemleistung.
Chancen
und Risiken bei der Designentwicklung:
Grundsätzlich
gelten jedoch weiterhin dieselben Regeln für qualitativ
hochwertige Konzeption und Design: Eine schönere
oder schnellere Seite macht eine unklare Navigation
nicht besser. Ganz im Gegenteil: Die Verbindung
von Design, Inhalt und Funktion in der Zielrichtung
auf optimale Nutzbarkeit für alle relevanten Zielgruppen
ist immer noch das Hauptziel jeder Entwicklung.
Auf neue Marktsegmente und Marktchancen muss zunächst
strategisch reagiert werden.
Die Softwareentwicklung der letzten Jahre ist
für die Risiken ein gutes Beispiel: Die Anwenderfreundlichkeit
und Nutzbarkeit von Standardsoftware, wie z.B.
eine Textverarbeitung, hat sich nicht proportional
zur Leistungssteigerung der Hardware verbessert,
ganz im Gegenteil: Ständige Sicherheits-Updates,
komplexe (inzwischen digitale) Handbücher und
Hilfedateien sind noch ebenso notwendig wie früher.
Software wird noch immer größtenteils im Komplettpaket
angeboten, sie ist kaum auf persönliche Bedürfnisse
hin anpassbar und die Masse der Anwender benutzt
zudem nur einen geringen Teil der immer mächtigeren
Funktionalitäten. Diese Gefahr besteht auch in
der Designentwicklung für den Übergangsmarkt von
Modem/ISDN hin zu DSL. Umgekehrt sind damit aber
auch einige der Chancen von Internet und Online-Software
vorgezeichnet.
Und
dies bedeutet?
Eine technisch vorausschauende Anpassung wird
"serverseitig" kurz- und mittelfristig umso notwendiger
werden, je geschwindigkeitsrelevanter das Angebot
bzw. die Marke ist. Vertriebsziele und Markenübersetzung
ändern sich ebenfalls durch neue Marksegmente,
wobei die Mehrheit der ISDN oder Modemsurfer im
Übergansmarkt nicht vergessen werden darf. Statt
Internet Explorer und Netscape könnte das in nächster
Zukunft bedeuten: ISDN- und DSL-Version. Der Versuchung
mit immer umfangreicheren und komplexeren Funktionalitäten
und Inhalten sowie der entsprechenden Verpackung
die Bandbereite gewissermaßen "auszuschöpfen",
sollte unbedingt durch ein hochwertiges, durchdachtes
und nutzerzielorientiertes Design begegnet werden.
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